Bärlauch (Allium ursinum)
Ob Bärlauchsuppe, Bärlauchpesto, Bärlauchöl oder Bärlauchbutter. Bärlauch ist aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und in der Küche so beliebt wie nie zuvor.
Dieses heimische Gewürz erlebt im Moment eine Renaissance. Lange war Bärlauch in Vergessenheit geraten. Nun gewinnen immer mehr Gourmets und Hobby-Köche dem Kraut etwas ab. Sein mildes aber dennoch intensives, aber gut dosierbares Knoblaucharoma spielt für die Beliebtheit sicherlich auch eine große Rolle. So gibt es neben der klassischen Bärlauchsuppe und Bärlauchbutter mittlerweile eine Vielzahl weiterer Rezepte wie Bärlauchpesto, Bärlauch-Brotaufstrich & Dips, Bärlauchsoße, und vieles mehr. Gerade in Kombination mit deftigen Speisen unterstreicht das intensive Aroma deren Geschmack.
Geschmack
Bärlauch ist ein wenig bekanntes Gewürz. Sein Geschmack ist frisch aromatisch knoblauchartig jedoch zarter und weniger intensiv als Knoblauch selbst. Mit diesem kräftigen Geschmack kann er mit vielen anderen Gewürzen gut kombiniert werden.
Vorteil gegenüber Knoblauch
Obwohl der Bärlauch stark nach Knoblauch riecht und auch schmeckt, besitzt er gegenüber diesem einen entscheidenden Vorteil, es kommt nicht zu nachfolgenden Hautausdünstungen oder Mundgeruch. Bärlauch besitzt diese Nachwirkungen nicht. Auch lässt sich die Menge des gewünschten Geschmacks besser Dosieren als bei Knoblauch.
Unterschied zwischen Bärlauch und Knoblauch
| Bärlauch | Knoblauch |
|---|---|
| ✓ milder Knoblauchgeruch | starker Knoblauchgeruch |
| ✓ keine Hautausdünstungen | Hautausdünstungen |
| ✓ kein Mundgeruch | Mundgeruch |
| ✓ gut Dossierbar | bereits kleine Mengen können sehr intensiv schmecken. |
Bärlauch in der Küche
Bärlauch ist ein vielseitiges Gewürz. Beinahe alle Teile der Pflanze können in der Küche verwendet und verarbeitet werden. Am meisten Verwendung finden jedoch die jungen Blätter des Bärlauchs. Aber auch die anderen Pflanzenteile können benutzt werden. So können Sie mit den Knospen und Blüten sowie den Samen Salate dekorieren. Die Zwiebeln des Bärlauchs können wie Frühlingszwiebeln zum Kochen verwendet werden und die harten Blattstiele können Sie wie normale Zwiebel dünsten und braten.
Bärlauch sollten Sie am besten immer frisch verwenden. Nur so bleiben der volle Geschmack und seine wertvollen Inhaltsstoffe und Vitamine erhalten. Die Blätter sollten aus diesem Grund auch erst kurz vor der Verarbeitung oder dem Servieren in feine kleine Streifen geschnitten werden. Auch sollten Sie den Bärlauch beim Kochen keiner großen Hitze aussetzen. Je länger er gekocht wird, desto mehr Geschmack geht verloren und desto milder wird sein Aroma.
Bärlauch verleiht nicht nur den Suppen, Soßen und Dips eine satte frische Farbe, sondern vor allem eine besondere knoblauchartige Würze. Das intensive Aroma eignet sich daher gerade für solche Speisen. Daneben sind aber auch Pesto, Butter, Brotaufstrich oder Nudeln (Pasta) hervorragende Begleiter des Bärlauchs.
Gesundheit
Bärlauch wird bereits seit mehr als 5.000 Jahren als Gewürz und Heilpflanze verwendet. In der Volksmedizin gilt er als verdauungsfördernd, entschlackend und blutdrucksenkend. Wissenschaftlich fundiert ist seine Wirkung jedoch nicht nachgewiesen. Neuere Studien zeigen, dass Bärlauch bei längerem regelmässigen Verzehr antibakteriell und antimykologisch wirkt. Es unterstützt damit den Heilprozess bei Infektionen. Daneben gilt Bärlauch als Radikalfänger.
Populäre Rezepte & Gerichte mit Bärlauch
Bärlauch passt hervorragend zu deftigen Speisen. Hier ein paar Ideen, zu was Bärlauch passt:
Rezepte
Gerichte
- Salate
- Suppen, Soßen, Cremesoßen, Sahnesoßen
- Grundwürze für Butter, Quark, Kräuterquark, Käse, Ziegenkäse, Brie, Brotaufstrich
- Avocado
- Eier
- Gemüse, Kartoffelgerichte
- Pasta, Nudeln, Gnocchi, Ravioli, Reis, Risotto
- Fleisch und Gemüse mit starkem Eigengeschmack
Pflanze
Bärlauch ist ein Verwandter des Knoblauchs. Nicht umsonst wird er auch wilder Knoblauch genannt. Er bildet eine mehrjährige Staude, die vor allem feuchte, schattige Plätze auf kalkreichem Boden liebt. So findet man Bärlauch vor allem in feuchten Au und Laubwäldern an. Er wird ca. 35 cm hoch und bildet 20 cm lange und 3-5cm breite langstielige und lanzettförmige Blätter. Zu seiner Blütezeit Mitte Mai bildet der Bärlauch weiße sternförmige Blüten.
Bärlauch gehört zu den Kaltkeimern. Das heißt, dass er Frost benötigt um später zu Keimen. Er ist einer der ersten Pflanzen im Frühjahr, in einem satten Grün erscheinen.
Bärlauch kann auch im Garten angebaut werden. Wegen seines starken Geruchs ist er für das Halten in der Wohnung ungeeignet.
Herkunft
Bärlauch wächst auf der gesamten nördlichen Hemisphäre.
Erntezeit
Die Erntezeit des Bärlauchs reicht von März bis ca. Mitte Mai. Die Saison ist zu Ende, wenn der Bärlauch zu Blühen beginnt. Während dieser Zeit kann man den Bärlauch pflücken und sammeln. Die Blätter sind äußerst empfindlich und sollten daher sorgfältig behandelt werden.
Haltbar machen
Lagerung im Kühlschrank:
Bärlauch sollte idealerweise frisch verwendet werden. Die in ihm enthaltenen ätherischen Öle verflüchtigen sich schnell. Im Kühlschrank lässt er sich lediglich 1 bis 2 Tage nach der Ernte lagern. Idealerweise sollte man das Kraut in einen gutverschlossenen Gefrierbeutel oder eine Plastiktüte geben. Am geschmack- und gehaltvollsten ist Bärlauch jedoch, wenn man diesen frisch direkt am gleichen Tag der Ernte verarbeitet.
Da die Erntezeit nur wenige Monate im Frühjahr andauert, stellt man sich sicherlich die Frage, wie man den Bärlauch auch über eine längere Zeit haltbar machen und so auch außerhalb der eigentlichen Saison sich an seinen Geschmack erfreuen kann. Bärlauch lässt sich zum Beispiel trocknen, einfrieren oder einlegen (Russischer Bärlauch). Hier jedoch verliert er etwas an Geschmack.
Richtig Bärlauch einfrieren
Vor dem Einfrieren sollte man die Blätter kurz blanchieren, damit der Bärlauch seine satte grüne Farbe auch nach dem Auftauen behält.
Verarbeitung zu Paste / Pesto und Öl
Eine weitere Alternative besteht in der Verarbeitung zu einem schmackhaften Bärlauchöl, Bärlauchpesto, Bärlauchbutter oder zu einem Bärlauchpaste. Diese können als Grundlage zum Kochen und Würzen verwendet werden und halten sich lange im Kühlschrank.
Vorsicht Verwechslung:
Beim Sammeln und Pflücken des Bärlauchs sollten Sie diesen genau Überprüfen. Bärlauchblätter ähneln vom Aussehen den Blättern der äußerst giftigen Maiglöckchen und den der Herbstzeitlosen. Durch einen Geruchstest an den Blättern können Sie den Unterschied erkennen. Bärlauch riecht nach Knoblauch, Maiglöckchen nicht.
Auch wichtig ist, dass Sie vor der Verarbeitung des Bärlauchs zum Kochen diesen unter fleißendem klarem Wasser gut abwaschen, da sich auf den Blättern der Fuchsbandwurm befinden kann.
Gewürzkarte zu Bärlauch
| Bärlauch | |
|---|---|
| Weitere Namen | Wilder Knoblauch, Waldknoblauch, Hexenzwiebel, Waldherre, Ramsen und Zigeunerlauch |
| Kombination | deftige Speisen, Quark, Sahne, Käse wie milder Hartkäse, Ziegenkäse & Frischkäse, Butter, Öl, Brotaufstrich, Pasta, Pesto, Fleisch mit kräftigem Eigengeschmack wie Kalbsfleisch oder Lamm, Eier, Tomaten, Champignons, Kartoffeln, Kartoffelsalat, Spinat, Semmelknödel, Fisch, Geflügel |
| Kombination mit anderen Gewürzen | Mit vielen Gewürzen kombinierbar |
| Geschmack | Intensiv knoblauchartig aber milder und der Geruch ist nicht anhaltend |
| Verwendung: | Wenig Hitzebeständig, daher frisch zum Kochen, Dünsten, Roh in Salat. Bei warmen Speisen erst am Ende zugeben und nicht mehr stark erhitzen. |
| Gerichte zum Kochen | Bärlauchsuppe, Bärlauchpesto, Bärlauchöl, Bärlauchbutter Bärlauchpaste, Bärlauchquark, Bärlauchsosse, Bärlauchauftrich, Salate, Bärlauchdip, Bärlauchdressing,… |
| Saison | März bis Mitte Mai |
Die Gewürzkarte Bärlauch als PDF-Download
Übersetzung von Bärlauch
| Bärlauch englisch | Wood Garlic |
| Bärlauch italienisch | aglio orsino |
| Bärlauch spanisch | ajo de oso |
| Bärlauch französisch | Ail de Ours |
| Bärlauch türkisch | ayı sarmısağı |
| Bärlauch polnisch | czosnek niedźwiedzi |
| Bärlauch russisch | черемша |
| Bärlauch kroatisch | medvjeđi luk |
| Bärlauch griechisch | - |
Rezepte und Ideen zum Kochen mit Bärlauch
Wissenswertes
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