Langpfeffer (lat. Piper longum)
Langpfeffer (lat. Piper longum) ist von seinem Aussehen eine ungewohnte Pfefferart. Er besteht nicht wie der typische Pfeffer aus Pfefferkörnern, sondern ist eine ca. 3 cm lange Stange, die vom Aussehen eher an Birkenkätzchen erinnert. Wie alle echten Pfeffersorten ist auch er ein Allrounder Gewürz in der Küche und kann sowohl als Einzelgewürz als auch ein Teil von Gewürzmischungen verwendet werden. Im Vergleich zum normalen schwarzen Pfeffer ist der Langpfeffer etwas schärfer, da diese ca. 6% mehr an Piperin beinhaltet. Piperin ist der typisch charakteristische Inhaltsstoff, der dem Pfeffer seine Schärfe verleiht.
Umgangssprachlich wird der Langpfeffer auch langer Pfeffer bzw. Stangenpfeffer genannt. Im Online Handel wir er zusätzlich unter dem Namen seiner Herkunftsländer angeboten. So ist er unter anderem auch als Balinesischer Pfeffer, Jaborandi-Pfeffer und Bengalischer Pfeffer erhältlich.
Geschmack
Langpfeffer besitzt einen süsslichen leicht blumigen Duft. Er erinnert dabei ein wenig an Kardamom. Sein Geschmack ist süsslicher und schärfer als der des herkömmlichen schwarzen Pfeffers. Probiert man ihn, macht sich zunächst ein starker Geschmack von Pfeffer auf dem Gaumen breit, der schnell in eine prickelnde, leicht betäubende Schärfe übergeht und zuletzt in ein süssliches schokoladenartiges Aroma endet.
Verwendung des langen Pfeffers
In der Küche ist der Langpfeffer bzw. Lange Pfeffer wie sein Verwandter der schwarze Pfeffer ein Allrounder und kann zu fast allen Gewürzen und Speisen verwendet werden. Besonders gut passt er aber zu Gerichten, die lange gekocht werden. Gibt man Ihn hinzu, gibt er sein Aroma langsam ab. Aufgrund seiner höheren Schärfe sollte man jedoch mit diesem bedachter beim Würzen umgehen und sparsamer verwenden. Man kann den Langpfeffer entweder im Ganzen mitkochen oder aber in einem Mörser zermahlen. Am besten schmeckt der Langpfeffer, wie alle Gewürze, wenn man Ihn erst kurz vor der Verwendung zerstößt oder zermahlt. So kommt sein frisches Aroma am besten zu Geltung.
Verwendung in der Pfeffermühle
Auch für Gewürzmühlen oder Pfeffermühlen kann der Langpfeffer verwendet werden. Damit die langen Pfefferrispen gut in der Mühle gemahlen werden, empfiehlt es sich, diese vorher in kleiner Stücke zu zerbröckeln.
Unterschied zu normalen Pfeffer
Langpfeffer (Stangenpfeffer) enthält ca. 6% mehr Piperin als herkömmlicher schwarzer Pfeffer. Dies hat zu Folge, dass der lange Pfeffer schärfer im Geschmack ist. Daneben besitzt er eine leichte Süße.
Kombination
Langpfeffer ist ein Einzelgewürz, das sich aber auch mit allen möglichen anderen Kräutern und Gewürzen kombinieren lässt. Besonders harmoniert es im Geschmack mit Ingwer, Zitronengras, Petersilie, Schnittlauch Majoran oder Limette. Aber auch in Gewürzmischungen für Fleisch wie Steak bzw. Grillfleisch kann er gut verwendet werden.
Gerichte / Rezepte
Langpfeffer kann in vielen Rezepten eingesetzt oder als Ersatz für normalen Pfeffer verwendet werden. Vor allem zum Braten ist der Langpfeffer geeignet. Dort entfaltet er seine volle Süsse und Schärfe. So verwundert es auch nicht, dass er in vielen Gewürzmischungen zum Braten, Schmoren oder Grillen in verschiedenen Kulturen vorkommt. Er ist besonders da geeignet so ein würziges kräftiges Gericht etwas Süsse verträgt. Finden Sie hier eine Auswahl an Gerichten und Rezepten für die der Lange Pfeffer zum Würzen besonders geeignet ist.
- Fleisch wie Rinderfleisch, Rinder-Carpaccio, Kaninchen, Innereien wie Kalbsleber, Gans, Ente, Schweinsbraten, Wildgerichte
- Räucherfisch wie Räucherforelle
- herzhafte Suppen, Saucen und Marinaden
- Ragouts & Pasteten
- Rillettes
- Erdbeeren, Melone, Pflaumen oder andere exotische Früchte
- Süssspeisen & Desserts wie Blätterteiggebäcke mit Pfirsichen oder Birnen
- Semmelknödel
- Bergkäse
Geschichte
Im 17 Jhd. war der Langpfeffer bzw. Lange Pfeffer ein beliebtes Gewürz obwohl dieser gegenüber dem schwarzen Pfeffer noch teurerer war. Erst durch das wachsende Angebot und damit den sinkenden Preisen des schwarzen Pfeffers geriet der Lange Pfeffer mehr und mehr in Vergessenheit. Heute ist er der breiten Masse fast unbekannt und nur in wenigen Küchen und bei Liebhabern findet er noch Anklang. Dabei wussten bereits die Römer seine leicht süssliche Schärfe zu schätzen.
Ursprünglich kommt der Langpfeffer aus Indien von der Halbinsel Dekkan. Von dort brachte Alexander der Große zwischen 356 und 323 v. Chr. den Langen Pfeffer von einem Feldzug nach Europa. In Südasien wurde er vor allem als Heilmittel verwendet. Bei den Griechen und Römern war dies auch zunächst seine ursprüngliche Verwendung, bis man Geschmack an ihm gefunden hatte und er mehr und mehr als Gewürz zum Würzen von Speisen verwendet wurde.
Herkunft
Heute kommt der Langpfeffer vor allem aus dem südlichen Indien (Dekkan Halbinsel) bzw. aus Indonesien und Thailand. Aber auch in Afrika wird mittlerweile Langpfeffer erfolgreich angebaut. Häufig gibt die Bezeichnung des Langpfeffers wieder, woher er entsprechend stammt. Sei es der indonesische, afrikanische, Assam, bengalische oder indische Langpfeffer.
Gewürzkarte Langpfeffer
Langpfeffer | |
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Weitere Bezeichnungen | Langer Pfeffer, Stangenpfeffer, Balinesischer Pfeffer, Jaborandi-Pfeffer, Bengalischer Pfeffer, Bengalpfeffer, indonesischer Langpfeffer, indischer langer Pfeffer, Assam Langpfeffer, afrikanischer Langpfeffer, balinesischer Langpfeffer |
Geschmack | Pfefferig, scharf mit schokoladenartiger Süsse im Abklang |
Kombination | Kombinierbar mit allen Gewürzen und Kräutern aber besonders mit Ingwer, Cardamom, Nelke, Zitronengras, Petersilie, Piment, Schnittlauch, Majoran, Zimt, Chili oder Limette |
Verwendung | Zum Mitkochen im Ganze, im Mörser zerkleinert oder in der Pfeffermühle. Vorsicht: Langpfeffer ist schärfer als schwarzer Pfeffer |
Gerichte | Fleisch, Carpaccio, Innereien, Gans, Ente, Räucherfisch, Suppen, Saucen, Marinaden, Ragouts und Pasteten |
Wirkung
Die Wirkung von Langpfeffer ist bereits seit der Antike bekannt. So kam der lange Pfeffer auch zunächst erst als Heilmittel durch Alexander dem Großen nach Europa. Ihm wird eine antiseptische, antibakterielle und antimykotische Eigenschaft nachgesagt. Die Heilwirkung ist dabei entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und fiebersenkend. Daneben stimuliert er die Harnproduktion sowie die Nierenfunktion und fördert die Aufnahme anderer Pflanzenwirkstoffe.