Paprikapulver

Paprikapulver

mild süssliches Aroma & Schärfe

Paprikapulver / Paprika

Paprika bzw. Paprikapulver ist ein Fruchtgewürz, das so gut wie in keiner Küche fehlen sollte. Es ist vielseitig Einsetzbar und überzeugt nicht nur durch seine leuchtend rote Farbe, sondern auch durch die Paarung von Süsse & Schärfe. Je nach Sorte variiert die Schärfe dabei. Delikatess Paprika ist am mildesten. Halbsüsse & Edelsüsse Paprika sind etwas schärfer. Rosenpaprika ist die schärfste Sorte. Verantwortlich für die Schärfe ist das Capsaicin das überwiegend in den Samen und Scheidewänden vorkommt. Je Schärfer das Pulver, desto mehr Samen und Scheidewände wurden verarbeitet und desto heller ist das Paprikapulver.

Paprikapulver wird aus Paprikaschoten gewonnen. Dabei handelt es sich aber nicht um die Gemüsepaprika sondern um spezielle Gewürzpaprika. Ungarn gehört zu einem der größten Produzenten weltweit und auch im Konsum von Paprikapulver stehen Sie in nichts nach, denn kein anderes Gewürz hat eine so große Bedeutung in der ungarischen Küche wie Paprika. Neben den einfachen Paprikapulvern gibt es auch geräucherte Paprika, eine Spezialität aus Spanien, dem Baskenland und Frankreich.

Ursprünglich brachte Christoph Kolumbus die Paprika-Pflanze nach Europa. Da man Sie erst für Pfeffer hielt hat sie bis heute die Bezeichnung spanischer Pfeffer. Im englischen nennt man das Paprikapulver auch Red Pepper.

Geschmack

Paprika bzw. Paprikapulver besitzt einen fruchtig spritzigen süsslichen Geschmack, der je nach Pulversorte mit mehr oder weniger Schärfe daher kommt. Verantwortlich für die Schärfe ist das Capsaicin, welches je nach Variante zwischen 0,0001% und bis zu 0,1% reichen kann.

Geräuchertes Paprikapulver besitzt zur milden Süsse auch noch ein rauchig karamellartiges Aroma.

Achten Sie darauf, dass Sie Paprikapulver niemals in heissem Fett sieden, da ansonsten der enthaltene Zucker karamellisiert und Bitterstoffe entstehen, die das Aroma negativ beeinflussen.

Paprikapulver Sorten

Paprikapulver gibt es in verschiedenen Geschmacksstufen und Schärfen. Die bekanntesten Sorten, die man im Gewürzregal im Supermarkt findet sind Rosenpaprika, Edelsüss Paprika, Delikatess Paprika und Paprika halbsüss. Seltener sind geräuchters Paprikapulver, wie zum Beispiel Pimentón de la Vera. Paprika scharf ist hierzulande aufgrund seiner geringen Qualität überhaupt nicht erhältlich. In Ungarn unterschiedet man beim Paprikapulver zwischen den Schärfen mit den Bezeichnungen különleges (= mild) und erös (= scharf). In Spanien wird zwischen Paprika dulce/ dolce / doux (süsslich) und picante (scharf) unterscheiden. Cayennepfeffer wird nicht aus Gewürzpaprika hergestellt sondern aus der verwandten Chilipflanze Cayenne.

Finden Sie hier die verschiedenen Paprikapulver sortiert nach ihrer Schärfestufe.

Paprika scharf – hierzulande meist andere Bezeichnung für Paprika Rosenscharf

Weitere Sorten

Finden Sie hier eine Gegenüberstellung der Unterschiede der verschiedenen Paprikapulver.

Verwendung

Paprika oder Paprikapulver findet vor allem Anwendung in der ungarischen, türkischen und spanischen Küche bei traditionellen Rezepten. Dabei wird das Pulver gerne zum Würzen von deftigen Reis oder Fleischgerichten verwendet. Aber auch bei uns gehört Paprika, Rosenpaprika, Paprika Edelsüss oder Paprika Scharf zu den Grundgewürzen, die in keinem Gewürzregal fehlen sollten. Aber wie verwendet man Paprikapulver?

Tipp
Erhitzen Sie das Paprikapulver nicht zu stark, da es ansonsten unangenehm bitter wird.

Damit die Gewürzpaprika sein volles Aroma und Farbe entfallen kann, sollte es nach dem anbraten der Zutaten bzw. Gewürze in das Fett gegeben werden. Wichtig ist jedoch, dass es nicht im Fett angebraten wird, da ansonsten Bitterstoffe entstehen und die Würze und Farbe verloren geht. Dabei karamellisiert der in der Paprika enthaltene Zucker. Also bitte das Paprikapulver nicht zu stark erhitzen oder mitanbraten.

Zu folgenden Gerichten passt Paprikapulver:

Tipp gegen Verklumpen
Damit das Pulver beim Zugeben nicht verklumpt, verrühren Sie es vorher in einem Glas mit etwas Wasser.

Dosierung

Dosieren sie Paprikapulver je nach Schärfe des Pulvers immer vorsichtig. Die Menge kann dabei je nach gewünschtem Aroma zwischen einer Messerspitze und einem Teelöffel für 4 Personen variieren. Tasten Sie sich daher vorsichtig an das gewünschte Aroma heran.

Kombination mit anderen Gewürzen

Paprikapulver harmoniert mit vielen Gewürzen und Kräutern. Besonders eignet sich Paprika in Kombination mit Petersilie, Knoblauch, Kümmel oder Sahne. Zusammen mit Pfeffer unterstützt es dessen Schärfe und verströmt ein frisches Aroma.

Farbe

Paprikapulver ist nicht nur ein Gewürz, sondern wird beim Kochen auch gerne wegen seiner intensiven Farbe zum Färben der Gerichte verwendet. Vor allem Käse wie Weichkäse oder Streichkäse aber auch Quark, Tomatensauce oder Brotaufstriche werden gerne mit Paprika gewürzt und erhalten so eine leuchtende rote bis ziegelrote Farbe. Verantwortlich für die Farbe sind Karotinoide (Capsanthine), die sich in der Schale und im Fruchtfleisch der Paprika befinden und viel Vitamin C beinhalten.

Pflanze

Die Paprikapflanze aus der das Paprikapulver hergestellt wird, ist eine spezielle Sorte Namens Gewürzpaprika. Sie ist nicht zu verwechseln mit der gewöhnlichen Gemüsepaprikapflanze. Alle Sorten gehören zu den Nachtschattengewächsen und sind mit der Chili-Pflanze verwandt. Die Pflanze ist einjährig, wird bis zu 60 cm groß und besitzt kräftige Blätter und gelb grüne Blüten aus denen sich nach der Blüte die länglichen, prall roten, spitze Schoten bilden.

Herstellung

Paprikapulver, gleich welche Sorte wird immer gleich hergestellt. Grundstoff für das Pulver ist die Paprika. Hierbei kann es sich um eine Gemüsepaprika, Gewürzpaprika oder bei Cayennepfeffer bzw. Chilipulver um Chili handeln. Meist wird jedoch eine Gewürzpaprika verwendet, die aromatischer ist und nicht die Schärfe von Chili besitzt. Die Paprikaschote werden, wenn diese noch nicht ganz reif sind von Hand geerntet und an Schnüren aufgefädelt oder aber auf Trockenrosten zum Trocknen ausgebreitet. Reife Paprikaschoten besitzen einen geringeren Zuckergehalt als fast reife Schoten. Bei der Verwendung von Trockenrosten müssen die Paprikaschoten regelmässig gewendet werden, damit diese nicht zu faulen beginnen.

Nach ca. 3 bis 4 Wochen sind die Schoten komplett trocken und können gemahlen werden. Hier entsteht der nun Unterschied zwischen Delikatess Paprika, Paprika halbsüss, Edelsüss Paprika und Rosenpaprika. Je nach gewünschter Schärfe werden mehr oder weniger Scheidewände (die hellen Adern im inneren der Schote) oder Samen hinzugefügt. Diese enthalten den Schärfestoff Capsaicin, welcher für die feurige Schärfe verantwortlich. Je mehr also Samen und Scheidewände mitgemahlen werden, desto schärfer wird das Paprikapulver als Endprodukt. Ferner wird das Pulver hierdurch auch heller. Also je heller das Pulver, desto schärfer ist es.

Herkunft

Christoph Kolumbus brachte von seiner zweiten Entdeckungsreise um 1494 die Chilipflanze von Südamerika nach Europa. Zunächst dachte man, es sei roter Pfeffer, weshalb man die Schoten zunächst Peperi bzw. Piperi nannte. Hieraus wandelt sich über Umwege auch der Name Peperoni bzw. Paprika ab. In manchen Regionen wird heute noch die Paprika als spanischer Pfeffer bezeichnet. In der angelsächsischen Sprache wird Paprika bzw. Chili „Red Pepper“ genannt.

Über die Jahrhunderte entstand die Sorte der Gewürzpaprika, die man nicht mit der Gemüsepaprika verwechseln sollte. Heute wird die Gewürzpaprika überwiegend in Brasilien, Ungarn, Mexiko, Ostafrika (Marokko), USA, Bulgarien, Spanien, Griechenland und Rumänien kultiviert.

Gesundheit

Paprikapulver – ob Edelsüss oder Rosenscharf gilt als kreislaufanregend, entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, verdauungsfördernd, appetitanregend und schweisstreibend. Es macht fette Speisen bekömmlicher, weshalb es gerne zum Würzen von deftigen Fleischgerichten, Schmorgerichten und Eintöpfen verwendet wird. Daneben besitzt Paprika den höchsten Vitamin C Gehalt aller Gewürze.

Lagerung

Damit Paprikapulver möglichst lange haltbar bleibt, sollten Sie es kühl trocken und dunkel, am besten in einer doppelt verschließbaren Gewürzdose aufbewahren. So sind diese zwischen 4-6 Monate haltbar. Bedenken Sie jedoch, dass das Pulver mit der Zeit sein spritziges Aroma verliert und zunehmend fader schmeckt.

Weiterer Name

Gewürzpaprika, spanischer Pfeffer

Capsicum

Capsium ist die griechische Bezeichnung für Paprika. Der Name nimmt Bezug auf die kapselförmige Form der Schoten. In Spanien wird Paprika mit Peperi bzw. Piperi bezeichnet. Diese Bezeichnung rührt daher, dass die Spanier zunächst dachten die Paprika sei mit dem Pfeffer verwandt, als sie diese aus Amerika mitbrachten. Im Balkan entstand daraus die Bezeichnung Pepeke und später Paparka welches schließlich zum Wort Paprika wurde.

Weitere Informationen über Paprikapulver

Paprikapulver - Unterschiede
Rosenpaprika, Paprika Edelsüss, Delikatess oder geräuchertes Paprikapulver - Hier finden Sie eine übersichtliche Tabelle mit dem Unterschied der verschienenen Sorten im Vergleich.
Was tun, wenn Paprikapulver verklumpt?
Paprikapulver zieht Feuchtigkeit an. Finden Sie hier Tipps, wie Sie verklumptes Pulver wieder fein bekommen und ein verklumpen zukünftig vermeiden.
Paprikapulver Edelsüss
Paprika Edelsüss ist ein mildes süssliches Paprikapulver welches nur wenig schärfe besitzt.
Paprika Rosenscharf
Rosenscharfes Paprikapulver besitzt die süssliche Würze gepaart mit einer vollmundigen Schärfe.